Prüfungsvorbereitung

Was ist im Vorwege zu üben & was ist für den Prüfungstag zu beachten

Wichtige Übungen

Neben den eigentlichen Prüfungsfächern (auf die man sich in der Regel als Gespann mit Training vorbereitet), gibt es abseits dessen Situationen, auf die man seinen Hund ebenso vorbereiten sollte. Vor allem Erstlingsführer haben diese oftmals nicht auf dem Schirm. Daher hier ein paar Tipps, was Sie schon ab dem Welpenalter üben können:

 

Zahnkontrolle

Zeig her die Zähne! Bei Prüfungen (vor allem VJP & HZP sowie bei Zuchtschauen) werden die Zähne des Hundes auf Vollständigkeit überprüft. Dabei stehen in der Regel die Richter um den Hund herum und fassen evtl. auch ins Maul. Ist es unmöglich, die Zahnkontrolle durchzuführen - entweder weil der Hund zu hibbelig ist oder weil er Aggressivität zeigt - dann wird sich dies negativ im Prüfungszeugnis widerspiegeln.

 

Beginnen Sie daher frühzeitig mit den Übungen für die Zahnkontrolle. Fassen Sie Ihrem Hund immer mal ins Gebiss und Öffnen Sie den Fang. Bewahren Sie dabei stets Ruhe und loben Sie den Hund fürs Stillhalten. Später können Sie dann auch Familienmitglieder, Nachbarn oder Trainingspartner bitten, dies beim Hund durchzuführen. 

 

Begutachtung durch fremde Personen

Chip auslesen, Beurteilung von Augen und Ohren, Feststellung des Haarwerts, das Messen des Widerrists sowie bei Rüden die Hodenkontrolle - Ihrem Hund sollten Sie rechtzeitig beibringen, dass das Anfassen durch fremde Leute keine generelle Gefahr darstellt. Zeigt der Hund hier unerwünschtes Verhalten (Knurren, Beißen), so haben Sie einen unnötigen Vermerk im Zeugnis stehen.

 

Menschenansammlungen

Zwar wird ein gewisser Abstand zum arbeitenden Hund gewahrt, dennoch kommt es abseits der Durchführung einzelner Prüfungsfächer (zum Beispiel bei der Gruppeneinteilung am Morgen, dem Chip auslesen oder bei der Besprechung im Revier) häufig zu kleinen Trauben, bestehend aus Richtern, Prüflingen und Zuschauern.

 

Ihr Hund sollte fremden Menschen gegenüber, die evtl. auch mal lachen, lauter reden oder einen Regenschirm aufspannen, gelassen gegenüber treten. Zeigen Sie Ihrem Vierbeiner von Anfang an die Welt und lassen Sie ihn unterschiedlichste Situationen meistern. Ein guter Züchter beginnt bereits in der Prägephase der Welpen damit, indem er Rascheltüten aufhängt, Dosen klappern lässt, Menschen zu Besuch kommen, etc. Sie führen dies mit Ihrem jungen Hund weiter. Wesensfest kann ein Hund nur sein, wenn er auch die Möglichkeit bekommt, sein Wesen zu festigen.

 

Warten und Ruhe bewahren

Fiepen, Winseln, in der Leine stehen - all das muss nicht sein und kann im Voraus geübt werden. Dazu bietet sich vor allem das Gruppentraining an, denn hier lernt der Hund von Beginn an, dass auch mal andere Hunde arbeiten dürfen und man geduldig auf seinen Einsatz warten kann. Standruhe ist zudem das A und O auf jeder Jagd, denn ein Ruck in der Leine kann schnell ungewollte Schussabgaben auslösen oder die Richtung der Munition gefährlich verändern.

Prüfungsordnungen

Sehr sinnvoll ist es ebenfalls, sich vor der Prüfung - noch besser, bevor man mit der Prüfungsvorbereitung und dem Training überhaupt beginnt - sich die jeweilige Prüfungsordnung durchzulesen. Um das Training effektiv gestalten zu können, sollte man wissen, was genau gefordert wird und sich nicht allein auf Trainer und Betreuer verlassen.

 

Die Prüfungsordnungen können kostenlos beim JGHV heruntergeladen und eingesehen werden, siehe hierzu folgenden Link: 

Checkliste Prüfungstag

Im Normalfall erhalten Sie - entweder nach Eingang Ihrer Anmeldung oder kurz vor dem Prüfungstermin - eine Einladung mit allen nötigen Informationen für den Tag vom Veranstalter zugeschickt. Checken Sie evtl. in regelmäßigen Abständen auch Ihr Mail-Postfach (Spam?!) nach Nachrichten. Die Kommunikationswege werden in der heutigen Zeit immer digitaler.

 

Lesen Sie sich das Schreiben im Vorwege genau durch. Oft stehen dort Hinweise, was am Prüfungstag mitzuführen bzw. zu beachten ist. Die gängigsten Angaben haben wir im Folgenden hier notiert...

Für die Anmeldung bei der Suchenleitung am Prüfungstag bereit halten:

  • Original-Ahnentafel des Hundes
  • Impfpass mit gültiger Tollwutimpfung (mind. 1 Monat alt) des Hundes
  • Nachweis Haftpflichtversicherung für den Hund
  • Jagdschein & WBK
  • Nachweis der Überweisung des Nenngeldes oder Nenngeld in bar
  • Läufige Hündinnen rechtzeitig bei der Suchenleitung melden (sofern bekannt, bereits vor dem Prüfungstag - das erleichtert die Organisation)

Im Vorwege bereitstellen bzw.  für den Prüfungstag einpacken:

  • Pfeife, Halsung, Leine, Ablaufband, ggf. Schweißgeschirr
  • Flinte und ausreichend Schrotmunition, Gehörschutz
  • hochwertiges  Schleppenwild (frischer, aufgetauter Zustand)
  • Wasser und Napf
  • Erste-Hilfe-Set
  • Signalkleidung gemäß UVV, Wechselklamotten
  • Verpflegung für sich und ggf. Snacks/Leckerlis für den Hund
  • Hundehandtuch (für nach der Wasserarbeit)
  • Auto tanken und Dauer des Fahrwegs checken, rechtzeitig starten

 

Sie haben lange mit Ihrem treuen Gefährten auf diesen Tag hingearbeitet. Gut vorbereitet können Sie wesentlich entspannter an die Sache rangehen. Doch ebenso gehört die Aufregung zu einem Prüfungstag dazu und das ist auch gut so, denn es hält die Konzentrationsfähigkeit hoch. Trotzdem sollten Sie auch verinnerlichen, dass ein solcher Tag lediglich eine Momentaufnahme von Ihrem Hund ist. Läuft es schief, dann geht davon die Welt nicht unter. Der Hund ist keine Maschine und spürt Ihre Nervosität. Wenn Sie im Vorfeld jedoch alles bedenken, bereitlegen und einpacken, können Sie damit zumindest unnötigen Stress am Prüfungstag vermeiden.


 

© Text: Franziska Kühl

© Bilder: Franziska Kühl & VGM-Landesgruppe OWL

G R O ß E R   M Ü N S T E R L Ä N D E R   J A G D G E B R A U C H S H U N D

Der  vielseitig einsetzbare Jagdhund für die Wald-, Feld- und Wasserarbeit, vor und nach dem Schuss.


Aktualisierung: 23.09.2024 | Rubrik: Aktuelles

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