Pflege

Wohlfühlen für den Allgemeinzustand

Es ist ein Irrtum, dass langhaarige Hunde wesentlich zeitintensiver in der Pflege sind. Der Große Münsterländer freut sich aber - wie jede andere Rasse auch - über Pflege, die der Gesundheit und dem Allgemeinzustand zu Gute kommt. Gleichzeitig kann man diese Zeit hervorragend nutzen, um mit seinem Hund vertrauensvollen Kontakt herzustellen.

 

Täglich (vornehmlich nach den Reviergängen) sollte der GM abgeschaut werden, um mögliche Verletzungen zu erkennen und Zecken rechtzeitig zu entfernen. Auch ein evtl. Parasitenbefall kann so frühzeitig erkannt werden. Kleine Verfilzungen, Dornen oder Kletten im dichten und wetterfesten Fell können zudem mit einem Kamm schnell und einfach beseitigt werden.

 

Maximal alle paar Monate sollte sein mittellanges, schlichtes Haarkleid - im trockenen Zustand! - mit einem speziellen Striegel vom Tothaar befreit werden. Dies darf jedoch nicht übertrieben werden, da der GM seine dichte Fellstruktur für die harten jagdlichen Einsätze benötigt. Das Fell bietet Wärme- und Kälteschutz sowie Schutz vor Kratzern und Nässe. Trotzdem darf es hin und wieder auch durchgekämmt werden, damit genügend Luft an die Haut kommt. Bitte hierbei also mit Sinn und Verstand agieren. Entgegen des Vorurteils, haart ein langhaariger übrigens nicht mehr als ein kurzhaariger Hund. Man sieht die ausgefallenen Haare nur eher, da sie sich als Büschel in der Ecke sammeln. Dies hat jedoch den Vorteil, dass man die Haare schnell und einfach entfernen kann, was bei den kurzhaarigen Rassen oftmals nicht der Fall ist. Kurze Haare setzen sich wie Stecknadeln in Kissen und Bezügen fest.

 

Von einem Schaumbad sollte generell abgesehen werden, da dies kontraproduktiv für die Fell- und Hautgesundheit des Großen Münsterländer ist. Sind stärkere Verschmutzungen da, so ist meist ein Abbrausen mit klarem Wasser ausreichend. Wenn der Hund sich mal in stinkendem Kram gewälzt haben sollte, hilft es, die entsprechenden Stellen mit Tomatenketchup einzureiben und dann mit klarem Wasser auszuspülen. Der Tomatenketchup nimmt den Geruch. Sollte ein richtiger Waschgang doch einmal von Nöten sein, sollte zumindest Hunde-Shampoo verwendet werden. Unser tägliches Shampoo ist nicht geeignet, da es der Hundehaut wichtige Fette entzieht. Über kurz oder lang macht dies unseren Hund krankheitsanfällig.

 

Die Hängeohren des GM sorgen für Schutz vor äußeren Einflüssen, lassen generell aber auch weniger Luft in den Gehörgang. Daher ist der Zustand der Ohren regelmäßig zu überprüfen. Bei schmierig-braunen Ablagerungen oder Verschmutzungen im sichtbaren Bereich des Innenohrs handelt es sich in der Regel um Ohrenschmalz, der mit Wattestäbchen und/oder einem feuchten (nicht alkoholisiertem) Tuch vorsichtig entfernt werden kann. Bitte achten Sie dabei darauf, dass Sie niemals tief ins Ohr hinein gehen, sonst bewirken Sie evtl. das Gegenteil und Verstopfungen sind die Folge. Auch klinisch reine Ohren sind nicht ratsam.

 

Ist das Ohr aber stark verschmutzt und riecht es zudem unangenehm, so sollten Sie in jedem Falle Rücksprache mit Ihrem Tierarzt halten. Ohrspülungen z.B. können dann Linderung verschaffen, sollten aber nur kontrolliert eingesetzt werden. Entzündungen oder Fremdkörper im Ohr können zu massiven gesundheitlichen Beschwerden führen und sogar auf das Gleichgewichtsorgan des Hundes wirken, bis hin zu dauerhaften Störungen. Suchen Sie bitte rechtzeitig Ihren Tierarzt auf, der mit Gerätschaften und Fachwissen dem auf den Grund gehen kann.

 

© Text: Franziska Kühl

© Bilder: Franziska Kühl

G R O ß E R   M Ü N S T E R L Ä N D E R   J A G D G E B R A U C H S H U N D

Der  vielseitig einsetzbare Jagdhund für die Wald-, Feld- und Wasserarbeit, vor und nach dem Schuss.


Aktualisierung: 23.09.2024 | Rubrik: Aktuelles

© Verband Große Münsterländer e.V. Landesgruppe Ostwestfalen-Lippe (OWL)